Bikram’s Hot Yoga Kiel


Wer vom Bahnhof Kiel die Kaisertreppe hinabsteigt riecht das Meerwasser bevor er es sieht. Denn die nördlichste Grossstadt Deutschlands befindet sich an der Kieler Förde und dem Nord-Ostsee-Kanal. Die mächtige Stena Line liegt am Schwedenkai. Die Hörnbrücke, eine Dreifeldzugklappbrücke, erlaubt Fussgängern vom Hauptbahnhof her den Zugang zum Ostufer der Förde. Eine Tafel warnt davor, dass auf den Signalton geachtet werden soll: dann nämlich, wenn die Brücke aufgezogen wird, weil ein Schiff passiert. Der Hafen als Mittelpunkt der Stadt. Auch sehr grosse Kruezfahrtschiffe können bis unweit des Hauptbahnhofes fahren, da es sich um einen Tiefwasserhafen handelt. So lief vor  genau einem Jahr als grösstes Kreuzfahrtschiff in Kiel die 294 Meter lange Queen Elisabeth ein.

Wahrzeichen Kiels ist der Turm des Rathauses, welcher nach dem Vorbild des Campanile in Venedig entstand. Entlang der Holstenstrasse, welche als älteste Fussgängerzone Deutschlands gilt, wird gerne flaniert. Reich dotierte Kaufhäuser vertiefen den Eindruck der Grossstadt. Von einer Anhöhe hat man einen schönen Blick, unter anderem auf die bekannte Nikolaikirche, die nach schweren Kriegszerstörungen ab 1949 vereinfacht wiederaufgebaut wurde; die historische Ausstattung blieb zum grossen Teil erhalten.

Dass Kiel geprägt ist durch die Nähe zum Meer, spürt man auch im Yogastudio an der Holtenauer Strasse. Gut zwei Dutzend Yogis trainieren an diesem wunderbar warmen schönen Montagabend. Ist es tatsächlich schwüler, feuchter als in anderen Studios? Marcus Reussmann, der das Studio vor drei Jahren zusammen mit seiner Freundin Jeanette Naguib eröffnete, bestätigt den Eindruck. Es sei das Meer, welches zu einer höheren Luftfeuchtigkeit führe, erklärt er. Also habe ich richtig gefühlt. Beim Studio handelt es sich um einen Anbau zu einem Lebensmittelgeschäft: zuunterst die Schuhe, dann der freundliche originelle Empfang, der in die Garderoben der Damen und der Herren mündet, die Sitzecke mit Tee und Äpfeln und der eher kleine, gut verspiegelte heisse Raum mit grossen Fenstern gegen einen Hof mit Parkplatz. Die Hoffnung auf das zeitweilige Öffnen der Fenster wird aufs Schönste belohnt. Der Teacher führt souverän durch die Stunde, ohne Routine aufkommen zu lassen; vielmehr bleibt er lebhaft und seine Begeisterung steckt an. Das Hilghlight am Schluss ist die Dachterrasse, wo sich noch ein paar relaxen. „Nun fehlt nur noch ein Hotpot“, spasst einer.

Bikram’s Hot Yoga Kiel, Holtenauer Strasse 70, 24105 Kiel, www.bikramkiel.de

When walking down the steps of the Kaisertreppe outside Kiel’s train station, one can smell the sea before even seeing it. The most northern major city of Germany rests between the “Kieler Förde” and the Kiel Canal. The mighty Stena Line is anchored at the Swedish pier. The Hörnbrücke allows direct access from the main station to the east bank of the fjord. A sign warns pedestrians to listen for the acoustic signal in case the bridge is pulled up to allow a ship to pass. With the harbour being a deep water harbour in the centre of the city, also big cruise liner can land close to the main station as done about a year ago, with the biggest cruise liner “Queen Elisabeth” with its 294 meters.

Kiel’s landmark is the tower of the guildhall, built based on the Campanile of Venice. Alongside Holstenstrasse, Germany’s oldest pedestrian zone, people like to take a stroll. Highly doted shopping malls add to the big city feeling. From one of the hills one has a nice view onto the famous Nikolai church that was destroyed in the war and re-built simpler from 1949. Most of its historical décor could be restored.

That Kiel is affected by the sea being close can also be felt in the yoga studio at Holtenauer Strasse. On this warm and beautiful Monday evening there are about two-dozen Yogis practising. Is it really hotter and more humid compared to other studios? Marcus Reussman who founded the studio with his girlfriend Jeannette Naguib three years ago confirms the impression. He explains that the close sea added to the higher humidity level. So I felt it correctly. The studio is an annexe to an existing grocery store: first the shoe area, then the friendly and fancy reception area leading to changing rooms for men and women, then the lounge with tea and apples and the rather small, well mirrored hot room with big windows towards a yard with parking spaces. The hope of the sporadic opening of the windows is rewarded. The teacher follows through the lesson confidently, lively and with contagious enthusiasm without the feeling of routine ever coming up. The highlight at the end is the roof terrace where some are relaxing. One jokes: “Now the only thing missing is a hotpot”.